ICH SEH, ICH SEH,
WAS DU NICHT SIEHST
DAS SPERMIOGRAMM
Zur Beurteilung der männlichen Zeugungsfähigkeit gilt das Spermiogramm als wichtige Untersuchungsmethode. Die Auswertung erfolgt nach den WHO-Richtlinien. Im Zentrum steht dabei die Beurteilung der Samenzellen hinsichtlich ihrer Konzentration, Beweglichkeit und Form.
Ein Spermiogramm ermöglicht mittels mikroskopischer Analyse des Ejakulats eine Einschätzung der Zeugungsfähigkeit des Mannes. Im engeren Sinn wird darunter eine Auflistung aller bei der Spermauntersuchung erhobenen Befunde verstanden.
DER WEG ZUR GEWISSHEIT
Das Spermiogramm ist somit die wichtigste Untersuchung, um die Zeugungsfähigkeit des Mannes zu beurteilen. Die Samenprobe wird durch Masturbation unter sterilen Bedingungen gewonnen, am besten direkt am Ort der Untersuchung, um die Probe rasch verarbeiten und analysieren zu können. Im Labor wird das Ejakulat unter dem Mikroskop untersucht. Eine Einschätzung, ob ein schlechter Samenzellbefund die Ursache für die Kinderlosigkeit ist, kann nur aus der Summe der Bestimmung mehrerer Faktoren, unter anderem auch der Quantität, Beweglichkeit und Qualität der Spermien, ermittelt werden. Eine niedrige Spermienzahl im Ejakulat ist nicht mit Sterilität gleichzusetzen, in diesem Fall kann es jedoch länger dauern, bis eine Eizelle erfolgreich befruchtet wird. Ebenso kann aber auch die eingeschränkte Beweglichkeit oder Gestalt der Samenzellen die natürliche Zeugung negativ beeinflussen.
Was ist bei einem Spermiogramm zu beachten?
Ein Spermiogramm wird nach mindestens 2 Tagen sexueller Enthaltsamkeit durchgeführt.
Das Spermiogramm sollte nach ca. 4 Wochen wiederholt werden.
ür die Spermienanalyse ist die Gewinnung mittels Masturbation notwendig.
Eine Untersuchung vom Urologen ist erforderlich, um z.B. Varikozelen (Krampfadern) auszuschließen.
WHO-KRITERIEN
«NORMALES SPERMIOGRAMM»
Bei einer Ejakulatmenge von mindestens 1.5 ml sollten pro Milliliter Samenflüssigkeit über 15 Millionen Spermien vorhanden sein. Auch sollten mehr als 32% der Samenzellen rasch vorwärts beweglich sowie mindestens 4% normal geformte Samenzellen vorhanden sein.
Sind diese Kriterien erfüllt, gilt der Mann als zeugungsfähig. Neben dem Samenzellbefund dürften im Ejakulat nicht mehr als eine Million pro Milliliter Leukozyten sowie keine Bakterien vorhanden sein. Um sicherzugehen, sollte das Ejakulat immer zweimal analysiert werden.
Ist das Spermiogramm pathologisch (krankhaft), d.h. ein oder mehrere Parameter weichen von der WHO-Norm ab, ist eine Behandlung notwendig.
Die aktuelle WHO Norm definiert, dass mehr als 15 Millionen Samenzellen in einem Milliliter vorhanden sein sollen. Das Volumen des Ejakulats sollte nicht weniger als 1,4 Milliliter betragen.
WHO 1998 | WHO 2010 | |
---|---|---|
Ejakulatvolumen | 2ml | 1,5ml |
Gesamtspermienanzahl im Ejakulat | 40 Mio. | 39 Mio. |
Spermiendichte | 20 Mio./ml | 17 Mio./ml |
Progressive Motiltität | 50% | 32% |
Vitale Spermien | 75% | 38% |
Morphologisch normale Spermien | 30% | 4% |
Totale Motilität | 50% | 40% |
pH-Wert | ≥ 7,2 – 7,8 | ≥ 7,2 |